Vertrauliche Spurensicherung

Dieses medizinische Angebot ermöglicht es Gewaltbetroffenen, nach einer Tat in einem geschützten Rahmen Spuren zu sichern, ohne dass sofort eine Anzeige erstattet werden muss. Betroffene können sich an folgende Einrichtungen wenden:

Halle (Saale)

Universitätsklinikum Halle (Saale)

Magdeburg

Universitätsklinikum Magdeburg

Wittenberg

Evangelisches Krankenhaus Paul Gerhardt Stift in Wittenberg

Weißenfels

Asklepios Klinik in Weißenfels

Stendal

Johanniter Krankenhaus in Stendal

Sangerhausen

Helios-Klinik in Sangerhausen

Merseburg

Carl-von-Basedow Klinikum in Merseburg

Dessau

Städtisches Klinikum in Dessau

Salzwedel

Altmarkklinikum in Salzwedel

Quedlinburg

Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben in Quedlinburg

Ablauf der Untersuchung

Melden Sie sich in der Notaufnahme an und bitten Sie direkt um eine vertrauliche Spurensicherung. Bei sexualisierter Gewalt können Sie eine Untersuchung durch eine Frauenärztin oder einen Frauenarzt wünschen.

Die untersuchende Person befragt Sie zum Vorfall. Sie entscheiden, wie ausführlich Sie antworten. Grundsätzlich erfolgt eine Ganzkörperuntersuchung, da manche Verletzungen zunächst unbemerkt bleiben. Sie können Teile der Untersuchung ablehnen, dies kann jedoch die spätere Beurteilbarkeit einschränken.

Die Befunde werden schriftlich und fotografisch dokumentiert und zum Netzwerk Evidence transportiert. Behandlungsbedürftige Verletzungen werden unabhängig von der Spurensicherung versorgt.

Umgang mit persönlichen Daten

Erfasst werden Ihre persönlichen Daten (Name, Vorname, Geburtsdatum, Adresse) und die Kennziffer der Krankenkasse. Alle Daten werden streng vertraulich behandelt. Niemand – auch Ihre Krankenkasse nicht – erfährt von der Spurensicherung. Die beteiligten Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal unterliegen der Schweigepflicht. Sie erhalten eine Spurennummer, die eine sichere Zuordnung ermöglicht.

Aufbewahrung und spätere Verwendung

Die Dokumentation und gesicherten Spuren werden für 30 Jahre im Netzwerk Evidence aufbewahrt. Bei einer späteren Anzeige geben Sie der Polizei an, dass Sie eine Vertrauliche Spurensicherung durchführen ließen. Die Spuren werden erst nach Ihrer schriftlichen Entbindung von der Schweigepflicht an die Polizei herausgegeben.

Sie können die Vernichtung der Dokumentation jederzeit schriftlich beim Netzwerk Evidence beantragen (per E-Mail oder Brief).

Kosten der Untersuchung

Die Kosten werden für gesetzlich Versicherte anonym von den Krankenkassen übernommen. Auch für Soldatinnen und Soldaten im Rahmen der freien Heilfürsorge erfolgt eine anonymisierte Vergütung. Eine Regelung für nicht-gesetzlich Versicherte steht noch aus.

Was Sie mitbringen sollten

  • Kommen Sie möglichst zeitnah nach dem Vorfall zur Vertraulichen Spurensicherung
  • Duschen oder waschen Sie sich nicht vor der Untersuchung – dies würde wichtige Spuren zerstören
  • Halten Sie Ihre Krankenkassenkarte bereit
  • Bewahren Sie getragene Kleidungsstücke auf und bringen Sie diese mit (insbesondere Kleidung mit Kontaktstellen oder Unterwäsche bei sexualisierter Gewalt)
  • Eine Begleitperson Ihres Vertrauens ist selbstverständlich willkommen

Bitte beachten Sie: Sollten nach einem Vorfall alle Verletzungen abgeheilt sein, ist eine vertrauliche Spurensicherung und Verletzungsdokumentation nicht mehr sinnhaft.

Sachsen anhalt logo
Hinweis hilfetelefon
Beratungsangebot bundesweit